Brand in Motorraum auf Arbeitsschiff / volle Ausdehnung

20.12.2016, 09:47 Uhr

Dicke schwarze Rauchschwaden standen an diesem Dienstag über dem Rhein Höhe Nierstein. Er quoll aus einem gelben Arbeitsschiff, welches gerade im Fahrwasser arbeitete.
Kurze Zeit später ertönten die Melder der Oppenheimer Feuerwehr. Mit dem Löschgruppenfahrzeug ging es sofort in den Hafen von Oppenheim. Bedingt durch den niedrigen Wasserstand des Rheins, liegt das Mehrzweckboot zur Zeit dort fest vertäut an einem Anleger. Dieser Umstand beschleunigte die Beladung des Boots mit den Brandbekämpfungsutensilien. Die Männer verluden innerhalb kürzester Zeit fast die gesamte Beladung des Löschgruppenfahrzeugs auf das Boot.
Unter anderen trugen sie die 160Kg schwere Tragkraftspritzenpumpe und die gesamte Schaumausrüstung auf das Arbeitsboot der Wehr. Unterdessen bereiteten andere Kameraden das kleinere Rettungsboot für seinen Einsatz vor.
Kurze Zeit später trafen die zwei Boote an dem Havaristen ein. Mit dem Rettungsboot wurden die Besatzungsmitglieder an Land gebracht. Sie hatten bei Löschversuchen Rauch eingeatmet und wurden dem Rettungsdienst übergeben. Beide Männer blieben aber auf eigenen Wunsch vor Ort. An Bord des Arbeitsschiffes bauten die Wehrleute einen Löschangriff auf. Mit einem C-Hohlstrahlrohr schlugen die Männer die Flammen nieder. Parallel baute die restliche Feuerwehrmannschaft einen Schaumangriff auf. Brände auf gewerblichen Schiffen sind immer problematisch, da die starken Stahlwände die Hitze konzentrieren und reflektieren.
Ein Innenangriff wie in einem Gebäude ist hier selten möglich. Nur wenn das Feuer sehr früh bemerkt wurde, kann man einen Versuch starten. In diesem Fall brannte der Motorraum aber in voller Ausdehnung. Aus diesem Grund blieb dem Bootsführer, unserem Wehrführer Peter, nur noch der Schaumangriff und das Fluten des Maschinenraums.
Zwischenzeitlich waren die Boote aus Guntersblum und Nackenheim eingetroffen. Beide Einheiten gehören auch zum Wasserrettungskonzept auf dem Rhein in unserem Bereich. Während die Atemschutztrupps aus Nackenheim vor Ort am betroffenen Schiff, als Atemschutzreserve blieben, wurde das zweite Rettungsboot auch zum Materialtransport im Pendelverkehr eingesetzt.
An Land hatten die weiteren Kräfte einen Sammelplatz für Einsatzkräfte und benötigtes Material aufgeschlagen. Hier wurden unter anderem mobile Einwegölsperren hingebracht. Mit diesen wurde nach dem Ende der Löscharbeiten das Heck des Havaristen eingeschlängelt und so verhindert, das weiterer Schaum oder vielleicht Betriebsstoffe des Schiffe das Gewässer verunreinigten.
Während der gesamten Zeit sicherten zwei Einsatzboote der Wasserschutzpolizei die Einsatzstelle ab und bremsten die Berufsschifffahrt. So konnten Gefahrensituationen für die Mannschaften und Boote der Feuerwehr unterbunden werden.
Die zuerst durch den Einsatzleiter Thomas angeforderte Löschfähre aus Mainz-Wiesbaden musste nicht mehr eingesetzt werden. Das Feuer war bei ihrem Eintreffen schon gelöscht.
Nachdem der Brand gelöscht und weitere Gefahren für die Umwelt verhindert wurden, wurde die Einsatzstelle der Wasserschutzpolizei übergeben.
Nach knappen drei Stunden war somit der Einsatz für die Feuerwehr erledigt und die Boote fuhren wieder den Oppenheimer Hafen an.
Die Reederei sorgte unterdessen dafür, dass der Havarist noch an diesem Tag in eine Werft geschleppt wurde, wo die Schäden inspiziert und die Reparaturen veranlasst werden sollten.

Einen Videokurzbericht hierzu gibt es auf unserem YouTube-Channel!

zul. bearbeitet: M.Mylius
Informationen:

Personen: 19 (Oppenheim)

Dauer: 3.5 h

Klassifizierung: W3

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