Oppenheim / GUNTERSBLUM -Um 14:28 Uhr wurde Alarm für die Feuerwehren Guntersblum, Oppenheim, Ludwigshöhe und Uelversheim-Weinolsheim ausgelöst. Laut Notrufmeldung war es in der Guntersblumer Viertelstraße zu einem Gebäudebrand gekommen. Bereits auf der Anfahrt konnte das Feuer bestätigt werden. Eine weithin sichtbare Rauchsäule stand über dem alten Ortskern. Als die ersten Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, stand der Dachstuhl des Gebäudes bereits in Vollbrand, woraufhin die Alarmstufe auf B3 (Großbrand) erhöht- und weitere Feuerwehren alarmiert wurden. Der anfänglichen Aussage, es seien keine Personen im Gebäude, stand plötzlich das Gerücht über eine eventuell bettlägerige Dame im ersten Obergeschoss gegenüber, woraufhin versucht wurde in das Gebäude vorzudringen. Glücklicherweise wurde letztlich doch bestätigt, dass sich bei Ausbruch des Brandes keine Personen in dem Gebäude aufgehalten hatten.
Es wurden umgehend umfassende Löschmaßnahmen eingeleitet. Von außen wurde das Feuer mit mehreren Strahlrohren, sowie über die Oppenheimer Drehleiter bekämpft. Im Verlauf kamen noch zwei weitere Drehleitern aus Worms (FW Innenstadt, Werkfeuerwehr Evonik) und die Anhängeleiter aus Oppenheim zum Einsatz, da das Gebäude durch die enge Bebauung nur schwer zu erreichen war. Ebenfalls galt es, angrenzende Wohngebäude vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen.
Der Versuch durch mehrere Eingänge in das Gebäude vorzudringen, musste aufgrund der enormen Hitzeentwicklung abgebrochen werden. Glück im Unglück: Um 15:09 Uhr stürzte – völlig ohne Vorankündigung – der brennende Dachstuhl ein. Alle Trupps, die zuvor versuchten nach innen zu gelangen, waren bereits wieder aus dem Gebäude gekommen. Zwei Feuerwehrleute wurden durch abstürzende Trümmerteile leicht verletzt und zur weiteren Abklärung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht. Beide konnten noch am selben Tag wieder entlassen werden.
Inzwischen waren weitere Feuerwehren aus der VG Rhein-Selz, sowie aus dem Kreis Alzey-Worms eingetroffen. Die Feuerwehr der Stadt Worms rückte zusätzlich mit einem Abrollbehälter Atemschutz an, um die Kräfte vor Ort mit weiteren Atemschutzgeräten zu versorgen. Weitere Unterstützung kam vom DRK-Ortsverein Guntersblum, der die Sanitätsbereitschaft übernahm und vom DRK-Ortsverein Nierstein-Oppenheim, der alle Einsatzkräfte mit Essen und Getränken versorgte. Zusätzlich wurden zwei beheizte Zelte für die pausierenden Einsatzkräfte aufgestellt.
Die akute Einsturzgefahr des Gebäudes, ließ zu keiner Zeit mehr eine Brandbekämpfung von innen zu. So entschied sich die Einsatzleitung für den Einsatz von Löschschaum, um den Brand wirkungsvoll einzudämmen. Hier wurde letztlich ein Leichtschaumgenerator aus Worms eingesetzt, der an der Drehleiter aus Oppenheim montiert wurde. Mit dieser Maßnahme wurde das gesamte Objekt geflutet, um auch unzugängliche Brandnester zu erreichen.
Insgesamt zog sich der Einsatz bis ca. 1:00 Uhr in der Nacht. Es waren etwa 100 Feuerwehrleute aus insgesamt zehn Wehren (Guntersblum, Oppenheim, Ludwigshöhe, Uelversheim-Weinolsheim, Dienheim, Nierstein, Worms, WF Evonik, Alsheim, Gimbsheim), etwa 20 Kräfte des DRK, sowie die Polizei im Einsatz. Für die Nacht, wurde eine Brandwache durch die Feuerwehr Guntersblum abgestellt.