Rettungstag 2007/1: Bauarbeiter auf Baustahl

18.08.2007, 09:30 Uhr

Aus mehreren Metern Höhe war ein Bauarbeiter, von einem Gerüst, auf ein einbetoniertes Moniereisen gefallen. Ein Kollege bekam die Schmerzensschreie mit und kam dem Verunfallten direkt zur Hilfe. Verzweifelt stützte der Ersthelfer seinen Kollegen und schrie gleichzeitig um Hilfe.
Das war die Vorgeschichte zum ersten Szenario des diesjährigen Rettungstages der Feuerwehr Oppenheim. Wie in jedem Jahr waren die Mannschaften vorher gelost worden und wie in jedem Jahr würden die Männer krasse Bilder und extrem Situationen erwarten.
Bei dem Alarmstichwort "Bauunfall" war das Tanklöschfahrzeug und die Drehleiter ausgerückt. Die kleine verwinkelte Gasse, in der die Baustelle liegt, stellte dann schon die Erste, von vielen folgenden Schwierigkeiten, in der Bearbeitungskette, da. Während die Drehleiter vom Gruppenführer eingewiesen wurde, übernahm der Gruppenführer 23 die erste Erkundung der Lage.
Im hinteren Bereich der Baustelle, fand er den verzweifelten Bauarbeiter vor, befragte diesen zum Hergang des Unfalls und überprüfte die Vitalfunktionen des Verletzten. Helles Blut an dem Baustahl ließ auf eine artielle Verletzung schließen. Dies stellt im Bauchbereich ein großes Problem da, da die Aorta, die größte Arterie, verletzt sein könnte. Sollte diese reißen ist ein verbluten des Verletzten vor Ort nicht mehr zu verhindern. Vorsicht war also geboten.
Um dem Ersthelfer eine weitere seelische Belastung zu ersparen, ließ ihn der Einsatzleiter durch einen Feuerwehrmann auslösen. Die Erstversorgung übernahm ein Sanitäter der TLF-Besatzung. Schnell war klar, dass der Gepfählte mit schwerem Gerät befreit werden musste. Nachdem also ein Rettungswagen und Notarzt nachgefordert waren, begannen die Wehrmänner damit den Patienten zu unterbauen, so dass ein weiteres hineinrutschen in die Stange nicht mehr möglich war und der Patient nicht mehr gehalten werden musste. Kurze Zeit später kam der Notarzt zum Geschehen hinzu und gab sein Okay zur Befreiung.
Der Sanitäter und der Gruppenführer sprachen die weiteren Maßnahmen noch einmal kurz ab. Anschließend trennte man das Baustahl unterhalb des Verunfallten mit der Trennscheibe ab. Da es sich in diesem Fall nur um eine Übung handelte wurde aus Sicherheitsgründen das Festhalten der Stange ausgelassen, um die Gefahr einer Schnittverletzung für den Sichernden auszuschließen. Abgesichert wurde die ganze Aktion mit dem Schnellangriff des Tankers.
Nach der Befreiung drehten die Kameraden den Verletzen, mit dem Moniereisen im Bauch, Achsengerecht auf die Seite um ihn anschließend auf die Wannentrage zu verfrachten.
Mit dieser Handlung war das erste Szenario abgearbeitet.
Anschließend wurde die Übung noch einmal durchgesprochen und Verbesserungen und Vorschläge vorgetragen.

An dieser Stelle möchte sich die Feuerwehr Oppenheim noch einmal herzlich bei den Bauherren ( bei der ganzen Familie natürlich )bedanken, dass sie uns den Rohbau zur Verfügung gestellt hat.

Informationen:

Personen: 14 (Oppenheim)

Dauer: 1.5 h

Klassifizierung: ÜB

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