Tiefgarage unter Wasser / Kein Einsatz für die Feuerwehr

24.08.2011, 17:21 Uhr

Das LF 8/6 und die Drehleiter führte der dritte Einsatz in das Oppenheimer Neubaugebiet. Hier war der Bitumenbahnenbelag vom Dach zweier aneinandergebauten Mehrfamilienhäusern durch den starken Sturm auf der kompletten Länge abgerissen worden. Ein großes Stück von ungefähr 30 Quadratmetern war daraufhin über eine angrenzende Garagenreihe geflogen und erst in zwölf Metern in die nächste Garagenreihe eingeschlagen. Weitere 225 Quadratmeter hingen noch an der Dachkante fest und drohten abzustürzen. Unter der Last liegen der einzige Gehweg, der zu den Eingängen der Häuser führt, sowie der Hauseingang eines Gebäudeteils. Viele Bewohner waren sich nicht klar welche Gefahr über ihren Köpfen schwebte und versuchten immer wieder in die Gebäude hineinzukommen. Die absturzgefährdete Dachkonstruktion schätzte ein Dachdeckermeister auf rund 1 – 1,5 Tonnen Gewicht. Es bestand akute Lebensgefahr für jeden darunter durchlaufenden Menschen. Deshalb wurden zu erst alle Zugänge abgesperrt, dann die Drehleiter in Stellung gebracht, unter anderem um auch weiter Erkunden aber auch im weiteren Verlauf die Gefahr beseitigen zu können. Da sich die mehrlagigen Bitumenbahnen als zu schwer und zu Widerstandsfähig herausstellten, ein Messer war gescheitert und eine bis dahin gut funktionierende Astschere abgebrochen, entschied sich der Einsatzleiter dazu die Rettungssäge der Drehleiter für die weiteren Arbeiten einzusetzen. Dieses Gerät funktionierte Einwandfrei, jedoch gingen auch dessen Schwert und die Kette gegen Ende des Einsatzes kaputt. Dieses Gerät ist zwar dafür ausgelegt Dachkonstruktionen und Verbundwerkstoffe zu sägen, verschliss aber an dem Sähen Bitumen und nach den vielen Sägearbeiten soweit, das die Säge nicht mehr weiter eingesetzt werden konnte.
Trotzdem verfehlte sie ihre Aufgabe nicht und die absturzgefährdete Dachpappe konnte nach einer guten Stunde reiner Sägearbeit vom Dach entfernt werden. Jetzt wurde die Lage sondiert, denn es standen zahlreiche weitere Einsätze für die Drehleiter an. Wäre der Rest des Dachs sicher gewesen wäre an dieser Stelle der Einsatz beendet und die E-Stelle einem Dachdecker, Zwecks Anbringung einer Regenabdeckung, übergeben worden. Es stellte sich aber heraus, dass im Rest des umgeklappten Bitumendachs ein gemauerter Schornstein eingeschlagen war, der jetzt seinerseits absturzgefährdet war. Der 200 Kilogramm schwere Schornstein war vom Sturm einfach von seinem Fundament gebrochen worden. Außerdem lagen noch immer mehrere Quadratmeter Dach in unsicherer Position auf dem Dach. Es half nichts die Männer mussten auf das Dach, die restlichen Bahnen entfernen und den Schornstein sichern. Dies geschah unter Verwendung des Gerätesatzes Absturzsicherung, welcher von zwei Absturzsicherern vorgenommen wurde. Gegen Ende des Einsatzes bekam die Feuerwehr ihrerseits Hilfe durch eine Dachdeckerfirma, so dass nach gut vier Stunden Gefahr unter Kontrolle und schließlich Einsatz beendet gemeldet werden konnte.

Informationen:

Personen: 6 (Oppenheim)

Dauer: 0.5 h

Klassifizierung: H1

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