Vermeintlicher Brandgeruch stellt sich als Gefahrstoffeinsatz heraus

29.03.2014, 20:57 Uhr

Zur Erkundung einer unklaren Lage wurde die Oppenheimer Feuerwehr an diesem Samstagabend in das neue Krämereck beordert.
Die Meldungen der zahlreichen Anrufer variierten von Brand- bis Gasgeruch. Mit drei Fahrzeugen und 14 Mann rückten die Brandschützer an. Im kompletten Neubaugebiet Krämereck bis weit in die Felder und das dort angrenzende Industriegebiet war ein stechender Geruch zu vernehmen. Mehrere Trupps wurden zur Erkundung ausgesendet. Finden konnten die Wehrmänner jedoch nichts.
Den entscheidenden Tipp auf die Ursache lieferte schließlich ein Anwohner aus einer angrenzenden Straße.
Der Schlüssel zu dem ganzen Rätsel lag in einer großen Doppelgarage. Hier hatte ein Anwohner einen Kunststoffschutzanstrich auf den Boden auftragen wollen.
Das Gemisch aus zwei Chemikalien reagierte aber offenbar so stark, dass die entstandene Geruchsbelästigung und die Dämpfe die Erwartungen des Verursachers aber weit überstiegen.
Die Dämpfe des Stoffes waren zwischenzeitlich in ein angrenzendes Mehrfamilienhaus gezogen. In den Wohnungen war die Geruchsbelastung so hoch, dass sie nicht mehr zumutbar war. Also nahmen die Feuerwehrleute einen Elektroüberdrucklüfter vor und belüfteten das Gebäude, Wohnungen für Wohnung. Nachdem der chemische Gestank mit Frischluft aus den Wohnungen gespült worden war, wurden die Bewohner angewiesen die Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Unterdessen hatte der Einsatzleiter ein Überfass des Gefahrstoffzugs aus Undenheim angefordert. Unter Atemschutz und mit speziellen Handschuhen ausgerüstet wurde dann ein Mann vorgeschickt, um den Stoff aufzunehmen und in dem Fass zu sichern. Nachdem diese Eindämmungsmaßnahmen erfolgt waren, belüfteten die Feuerwehrleute auch noch einmal die Garage. So konnten sie die Geruchsbelästigung auf ein Minimum reduzieren.
Nach eineinhalb Stunden konnten die Wehrleute wieder zu den Gerätehäusern abrücken. Die Polizei hat die Ermittlung aufgenommen.

Informationen:

Personen: 16 (Oppenheim)

Dauer: 2 h

Klassifizierung: G2

Gefahrgut
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