"Was die (Männer) können, können wir auch!" Zwei Kameradinnen berichten über ihren Einstieg bei unserer Feuerwehr.

08.03.2019, 08:00 Uhr

Heute ist Weltfrauentag. Zu diesem Anlass standen uns unsere beiden Kameradinnen Stephanie und Julia Rede und Antwort. Ob man Feuerwehr und Familie unter einen Hut bringen kann und wieviel Zeit man normalerweise vor dem Einsatz für sein Styling aufbringen kann, verraten sie uns hier. Und wie das eben so ist, wenn wir Interviews mit unseren Damen führen…gelacht wurde auch.
 
 
Hallo, schön dass ihr da seid! Frauen fragt man ja bekanntlich nicht nach ihrem Alter. Unbestritten ist allerdings, dass ihr nicht frisch aus der Jugendfeuerwehr zu uns gekommen seid. Wie habt ihr den Weg zu uns gefunden?

Stephi: Ich war vor einigen Jahren schon einmal bei einer anderen Feuerwehr aktiv. Bedingt durch einen Umzug, habe ich dort aufgehört. Als ich dann hierher gezogen bin, kam ich mit einem Kameraden ins Gespräch. Dadurch wurde mein Interesse wieder geweckt. 
Julia: Meine Kinder sind bei der Jugendfeuerwehr und mein Partner arbeitet bei einer Werkfeuerwehr. Dadurch wurde mein Interesse geweckt. Allerdings habe ich trotzdem noch drei Jahre „Bedenkzeit“ gebraucht.
 
Wieso hat es so lange gedauert?
 
Julia: Die Kinder waren anfangs noch etwas zu klein. Das war zu dieser Zeit noch nicht so gut mit einem zeitaufwändigen Hobby zu vereinbaren.
 
Was halten eure Partner und Familien davon, dass ihr euch für die Feuerwehr entschieden habt?
 
Julia: Meine Familie findet es gut. Allerdings haben Oma und Opa jetzt etwas mehr Arbeit (lacht).
Stephi: Meine Familie findet es auch richtig gut. Vor allem meine Tochter findet das spitze.
 
Wie sehen eure Familien die potentiellen Gefahren, die dieses Hobby mit sich bringen kann?
 
Beide: Das ist kein Thema. Da ist es, wie bei allen anderen Tätigkeiten. Man muss gewissenhaft an die Sache herangehen.
 
Nun grassiert noch immer vielerorts das Vorurteil, Feuerwehr sei Männersache. Was sagt ihr Leuten, die euch darauf ansprechen?
 
Julia: Man muss zugeben, dass es ja schon eher eine Männerdomäne ist…
Stephi: …Aber wenn Frauen das nicht könnten, wären wir ja nicht hier. Wenn ein Mann denkt, wir schaffen das nicht, beweisen wir ihm eben das Gegenteil.
Julia: (nickt zustimmend) Im Endeffekt ist ohnehin alles Teamarbeit. Aufgaben werden hier gemeinsam erledigt.
Stephi: Und was die können, können wir auch! (beide lachen)
 
Wie wurdet ihr in dieser „Männerdomäne“ aufgenommen? Gab es da auch schon einmal den ein- oder anderen kritischen Blick?
 
Julia: Ich wurde hier super aufgenommen und finde es toll, dass alle von Anfang an sehr offen mir gegenüber waren.
Stephi: Das war wirklich toll. Alle waren von Anfang an total nett.
Julia: Der Einweisungstag war eine tolle Veranstaltung und hat viel gebracht.
Stephi: Das stimmt. Solche Veranstaltungen kannte ich bisher noch von keinem anderen Verein.
(Anm.: Einmal pro Jahr, bzw. bei Bedarf, wird in Oppenheim ein Einweisungstag für Kameradinnen und Kameraden veranstaltet, die neu zur aktiven Wehr gekommen sind)
 
Was ist das Besondere an der Tätigkeit bei der Feuerwehr?
 
Julia: Feuerwehr ist mehr, als nur ein „Verein“. Der Umgang miteinander ähnelt schon fast einer großen Familie. Hier muss/kann sich jeder auf den anderen verlassen.
Stephi: Was man sofort bemerkt ist, dass hier ein großer Zusammenhalt und eine große Wertschätzung untereinander herrscht.
 
Was würdet ihr anderen Frauen und Mädchen raten, die überlegen zur Feuerwehr zu kommen?
 
Stephi: Kommen, angucken, mitmachen!
Julia: Einfach ausprobieren!
 
Welche Eigenschaften müssen Frauen mitbringen, die zur Feuerwehr wollen?
 
Julia: Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass man auch schon mal schmutzig werden kann.
Stephi: Sie dürfen nicht zu eitel sein (fängt an zu lachen). Wenn der Melder geht, bleibt leider keine Zeit für das perfekte Styling.
 
Damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Vielen Dank für das nette Gespräch!
 

Autor: P.Mathes
Informationen:

Personen: 2 (Oppenheim)

Dauer: 1 h

Klassifizierung: SL

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