Absturzsicherer üben den vertikalen Vorstieg an einem Baukran

02.06.2009, 18:00 Uhr

Durch Zufall war einem Absturzsicherer der Baukran auf dem Grundstück eines Bekannten aufgefallen. Auf Nachfrage bei dem Bauherrn, ob die Oppenheimer Absturzsicherer einmal auf dem Kran üben dürfen, sagte dieser sofort zu. Zehn unerschrockene Männer hatten sich schnell gefunden um, an diesem Dienstag nach Pfingsten, diesen Kran zu bezwingen.
Um einen möglichst hohen Lernwert zu erzielen, suchten die Kameraden zu aller erst gemeinsam, nutzbare und vor allen Dingen sichere Festpunkte am Kran. Da die Gruppe Mitglieder mit verschiedenen Erfahrungsständen hat, wurden zwei Kurse über den Kranmast festgelegt. Auf der einen Seite wurde das ganz normale vertikale Vorsteigen am Mast geübt. Auf der Rückseite wurde die Sicherung unter der Annahme festgelegt, dass der Kran nicht per Feststellbremse gesichert sondern frei drehbar sei. In diesem Fall mussten dem entsprechend die Sicherungspunkte am Kran selbst gewählt werden und der Sicherer sich ebenfalls einen festen Standpunkt auf dem Baukran suchen. Für die Standfläche des Sicherers wurden die Kontergewichte auf der Armabgewandten Seite des Krans genutzt. Jeweils zwei Trupps stiegen am Objekt. Immer doppelt gesichert und nie frei im Seil hängend. In dieser Tatsache liegt der grundlegende Unterschied zwischen den Höhen- oder Absturzsicherern und den Höhenrettern. Die Höhenretter müssen frei am Seil hängend arbeiten, während das Seil bei den Absturzsicherern immer nur die zweite und damit Notfallsicherung darstellt.
Außerdem hatten die zehn Männer die Drehleiter zur Absicherung mitgebracht. Sollte also ein Mann nicht mehr können, ins Seil fallen oder „festeisen“ weil sich eine bis dahin nicht bekannte Höhenangst einstellt, konnte immer ein Trupp den Patienten vom Kran pflücken. Was von Unten eher einfach und locker aussah erwies sich am Mast selbst, mit fortschreitender Höhe, als wahre Tortour. Plötzlich merkte man wie schwer so ein Kernmantelseil sein kann, wenn man es hinter sich herzieht und die Kraft in den Händen von Meter zu Meter immer mehr nachließ. Irgendwann wurde sogar das bedienen der Karabiner zur Schwerstarbeit. Trotzdem schaffte jeder den Auf- und Abstieg, ohne dass die Drehleitermannschaft eingreifen musste. Die einen recht, die anderen eher schlecht aber wenigstens musste niemand aufgeben.
Im Verlauf des Übungsabends kamen dann auch noch ein interessierter Kamerad und ein Nachbar vorbei und inspizierten die Vorstiege.

FAZIT: Man kann mit Fug und Recht behaupt, dass diese Übung einfach nur genial war! Und auch wenn manche hinterher fertig wie ein Kasten Weißbrot waren, kann jeder auf sich, seine Leistung und die gelungene Übung stolz sein.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Möglichkeit zum Üben!

Informationen:

Personen: 11 (Oppenheim)

Dauer: 4 h

Klassifizierung: ÜB

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