Atemschutzübungstag mit Wärmebildkameratraining

25.06.2011, 09:00 Uhr

An diesem Samstag trafen sich die Atemschutzgeräteträger der Oppenheimer Wehr zu einem speziellen Atemschutztrainingstag.
Das Gebiet des Arbeitens und Vorgehens unter Atemschutz entwickelt sich stetig und dabei so rasant weiter, dass die Zeit der schlichten Rauchtaucherei schon so lange herzusein scheint, wie die Erfindung des Rades. Die Zeit, dass unausgebildetes Personal sich einen Druckatmer auf den Rücken schnallten und zehn Schritte weiter nach vorne in den Rauch gingen, ist schon so lange her, dass sie schon nicht mehr Wahr zu sein scheint und dem heutigen Personal kaum noch vorstellbar ist. Die Angriffstrupps von Heute haben den Blaumann gegen modernste Kevlarfaserkleidung getauscht, welche 800 Grad Celsius Beflammung aushält und die einfache Taschenlampe gegen Helmlampen und Wärmebildkameras. Nur ein kleiner Auszug der technischen Entwicklung. Doch was hilft die beste Technik ohne die entsprechend angepasste und trainierte Taktik? Menschenrettung und Brandbekämpfung fängt in den Köpfen der Trupps an. Das beständige Wissen ist die einzige Konstante, auf die sich die Feuerwehrmänner verlassen können. Auf Basis dieser Tatsache erschließt sich jedem die Aussage, dass Taktik und Technik immer wieder geübt werden muss. Und dass die Technik nicht so verlässlich, wie das eigene Können ist, darum drehte sich an diesem Tag die praktische Übung. Hierzu hatte ein Ausbilder die Waschhalle in ein festes Labyrinth aus Schlauchwagen und Europaletten umgebaut. Zahlreiche Hindernisse versperrten den Weg. Zu guter Letzt wurde noch eine Wärmequelle sowie eine Übungspuppe in dem Raum versteckt.
In einer vorgegebenen Zeit von maximal zehn Minuten musste ein Angriffstrupp die Person in dem vollständig verqualmten Raum finden und aus dem Gebäude retten. Zum suchen der Person durften sie die Wärmebildkamera benutzten. Während der Übung wurde den Trupps die Kamera aber entzogen und so ein technisches Versagen simuliert. Jetzt mussten die Männer ohne optisches Hilfsmittel den Raum samt 80 Kilogramm schwerer Puppe wieder verlassen und durften auch jetzt die zeit nicht überschreiten.
Obwohl die Atemschutzträger im Vorfeld keine Ahnung von dem Wärmebildkameraausfall hatten, verlies sich keiner der Trupps blind auf die Technik und verstand diese nur als unterstützendes Rettungsmittel aber nicht als Rückzugsicherung. Alle gingen nach der rechten Hand Regel ins Gebäude vor, spähten mit der WBK in die großen Räume und konnten so später getrost den Rückzugsweg mit der linken Hand zurückverfolgen.
Der schnellste Trupp rettete die Peron sogar in unter vier Minuten aus dem Nullsichtraum. Beste Überlebenschancen für die Realität.
Nachdem am Morgen noch einmal eine theoretische Unterrichtseinheit zum Thema UVV, Rückzugssignal und aus gegebenem Anlass zu Solaranlagen gelaufen war, folgte an das Wärmebildkameratraining noch einmal eine praktische Unterrichtseinheit zum Thema Schlauchvornahme in Gebäuden.
Alles in Allem ein erfolgreicher und lehrsamer Tag.

Informationen:

Personen: 13 (Oppenheim)

Dauer: 8 h

Klassifizierung: ÜB

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