Dammwache am Rhein

03.06.2013, 07:00 Uhr

In den Tagen vom 02. bis zum 04.Juni musste die Feuerwehr Oppenheim, wieder einmal die Rettungswesten anlegen und die Dammwachhäuser besetzen.
In der Nacht zum Montag wurde die für Oppenheim kritische Pegelmarke Worms 6,50Meter erreicht. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle Dammwachhäuser bereit und besetzt sein und die Wachmannschaften eingeteilt. Bei der Vorbereitung müssen dann auch verschiedene Schließen geschlossen werden, müssen Spundwände in den Dammwall eingesetzt und Absperrmaßnahmen getroffen werden. Hierbei erfuhr die Oppenheimer Wehr einmal mehr eine große Hilfe durch die Kollegen des Bauhofs Oppenheim.
Außerdem müssen die Männer immer wieder ins überflutete Gebiet oder auf den Rhein um Rot- und Schwarzwild zu retten. In diesem Jahr war dies aber nur einmal nötig.
Montags begann dann die eigentliche Dammwache. Bei anfangs langsam steigendem Pegel beschränkte sich die Arbeit auf die Sommerdammkontrolle und die Durchsetzung der Dammsperrung. Dies ist besonders wichtig, damit Rehe und Wildschweine aus dem überfluteten Unterholz heraus und in sichere Bereiche wechseln können. Immer wieder mussten besorgte Bürger die mit ihren Hunden auf dem gesperrt Damm spazieren gingen zum Verlassen der Anlage gebeten werden. Meist machten sich die Bürger Gedanken um die hilflos schreienden Tiere, verließen aber umgehen und ohne sich weiter aufzuhalten den Damm. Dank des Verständnisses der Fußgänger und Hundehalter konnten so viele Tiere gerettet werden. Bei der Sommerdammkontrolle trafen die Wachmannschaften oft auf arglose Bürger, die sich der Gefahr in die sie sich mit dem begehen oder befahren des Dammes gebracht hatten nicht bewusst waren. Auch diese Bürger räumten gerne die Anlage, nachdem sie auf die Gefahren hingewiesen wurden. Manche mussten aber auch am eigenen Leib erfahren, wie schnell ein Damm überflutet und wie schnell ein Rückzugsweg abgeschnitten werden kann. Diesen Bürgern konnte durch die Dammwache dann der schnellste Weg aus dem Gefahrenbereich gezeigt werden.
Was man beim Winterdamm, dem Damm auf Stadtseite, nie sehen will, kann man gut bei dem Sommerdamm beobachten. Durch Hasenlöcher und durch begehen geschwächte Stelle, wird der Damm ausgespült. Sandiges Wasser kommt in großen Massen aus dem Damm. Dieser Bereich wird dann in kürze kollabieren. Dies ist bei den Dammwachen aber bekannt und gehört zu den normalen Vorkommnissen während eines Hochwassers. Der Winterdamm wird deshalb umso mehr kontrolliert und geschützt. Er ist die letzte Bastion zwischen der Stadt und dem Hochwasserführenden Fluss.
Hier erstreckte sich die Dammwache auf die nächsten beiden Tage. Der Damm wurde vor einigen Jahren renoviert und verbessert, trotzdem muss er so gut es geht geschont werden. Deshalb ist es während eines Hochwassers auch verboten den Winterdamm zu betreten. Obendrein besteht der Fluchwunsch des Wildbestands auch in diesen beiden Tagen weiter.
Mittwochmorgen konnte die Dammwache bei starkrückgängigem Pegel dann schon beendet werden.
Innerhalb dieser wenigen Tage leistete die Feuerwehr Oppenheim 866 Stunden für Sicherheit ihrer Stadt.

Informationen:

Personen: 52 (Oppenheim)

Dauer: 24 h

Klassifizierung: H3

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