Garagenbrand entwickelt sich zum Gebäudebrand mit einem Schwerverletzten

02.08.2015, 23:56 Uhr

Kurz vor Mitternacht wurde die Oppenheimer Wehr mit der DLK-Schleife in den Hahnheimer Ortsteil Wahlheimer Hof gerufen. Dort war es zu einem Brand in einer Garage gekommen.
Dieser Ortsteil ist aus einem ehemaligen Kloster entstanden und dem entsprechend verwinkelt und unübersichtlich aufgebaut.
Als Folge der komplizierten und engen Bebauung, war es sehr kompliziert den Hubretter an das Brandobjekt am Ende einer Sackgasse in Stellung zu bringen. Die Einsatzfahrzeuge welche den ersten Angriff vorgetragen hatten mussten unter anderem, nach dem Eintreffen der Drehleiter, umgesetzt werden um Platz für den 14Tonner zu schaffen. Mit gemeinsamen Kräften konnte dies aber nahezu Verzögerungsfrei erledigt werden. Noch während die Kräfte den besten Platz für die Drehleiter ausloteten und sich mit dem Einsatzleiter absprachen, zündete der gesamte Garagen- und Werkstattbereich durch. Die Folge, der komplette vordere Gebäudeteil stand im Vollbrand.
Nur am Rande bekamen die nachrückenden Kräfte mit, dass sich im Rettungswagen zeitgleich um einen Schwerbrandverletzten gekümmert wurde.
Dramatisch war aber auch die Situation an der Brandstelle selbst, denn ein Hydrant auf der Landstraße stellte kaum Wasser zur Verfügung. Nachdem die ersten wasserführenden Fahrzeuge entleert worden waren, wurde auch noch das Großtanklöschfahrzeug aus Nierstein und ein Tanklöschfahrzeug aus Nieder-Olm nachgefordert.
Das Oppenheimer Tanklöschfahrzeug sollte eigentlich die Drehleiter einspeisen, als jedoch gemeldet wurde, das Gasflaschen im Brandraum gelagert seien, konzentrierten die Kräfte die Wasserreserven auf die Kühlung dieser aktuellen Hauptgefahr.
Währenddessen begann eine Mannschaft mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug damit eine unabhängige Wasserversorgung aus dem nahen Bach Selz aufzubauen. Auch dies stellte sich als äußerst schwierig heraus, da die Selz zur Zeit nur wenig Wasser führt. Sie mussten das Wasser also erst aufstauen. Die restliche Schlauchleitung bis zur Selz verlegte deshalb der Maschinist und der Wassertrupp des Tanklöschfahrzeugs selbst.
Als dann endlich genügend Löschwasser zur Verfügung stand konnte der Löschangriff umfassend mit mehreren Rohren vorgenommen werden.
Immer wieder erhöhte sich der Anspruch dieser engen E-Stelle. Während den laufenden Löschmaßnamen war plötzlich nicht mehr klar, ob die Durchsuchung der Einliegerwohnung im ersten Durcheinander vielleicht doch untergegangen war. Also wurde der Angriffstrupp des Tankers mit der Wärmebildkamera in den verrauchten Bereich zu Personensuche und -rettung vorgeschickt. Als sie ohne jemanden gefunden zu haben aus dem Haus kamen, meldete sich ein Trupp aus Hahnheim, der die Wohnung doch schon abgesucht hatte.
Durch eine Brandschutztür am Ende der Wohnung gab es eine direkt Verbindung über den Dachstuhl zur brennenden Garage. Als der Wassertrupp gerade diese Angriffsmöglichkeit kontrollieren sollte, brannte über den beiden Männer die Decke der Wohnung durch. Sie bekämpften die Flammen direkt und konnten sie bis zum bereits betroffenen Dachstuhl zurücktreiben.
Dann wurde bekannt, dass ein Heizöltank mit 32000Litern Fassungsvermögen vollgetank im Keller stand. Von ihm ging aber keine Gefahr aus, trotzdem wurde ein Trupp zur Sicherheit in diesen Bereich abgestellt.
Die Drehleiter, mittlerweile durch das Tanklöschfahrzeug von Oppenheim und das LF24 von Undenheim eingespeist, trug einen umfassenden Brandangriff mit einem Monitor vor. In der im Vollbrandstehenden und als Werkstatt genutzten Garage wurde einige Fässer gelagert, die offenbar brennbaren Inhalt geladen hatten. Dies sorgte unter anderem für eine solche Intensität des Brandes, dass der Wasserwerfereinsatz notwendig geworden war.
Das Brandobjekt wurde ständig auf allen zugänglichen Seiten kontrolliert, trotzdem meldete sich ein Nachbar kurze Zeit nach der letzten Kontrolle und gab an, dass das Dach des Brandobjektes auf seiner Seite durchgebrannt wäre und das Feuer auf sein Haus überzuspringen drohen würde. Auch dies konnte nach einer Kontrolle widerlegt werden, trotzdem wurde auch hier ein Trupp abgestellt, der bei einem entsprechenden Ereignis sofort mit einem C-Rohr eine Riegelstellung aufbauen konnte.
Nach rund viereinhalb Stunden konnte dieser Brand als unter Kontrolle gemeldet werden. Die Feuerwehren Selzen und Hahnheim stellten daraufhin noch eine Brandwache, die an dem folgenden Tag noch zweimal zur Einsatzstelle ausrücken musste um Glutnester und kleinere Enstehungsbrände zu löschen.
Trotz der mannigfaltigen Erschwernisse während des Einsatzes, konnte er doch sehr erfolgreich abgearbeitet werden.
Und obgleich die Wehrmänner der ortsansässigen Feuerwehr betroffen waren, da sie den Verletzten persönlich kennen, lief die Arbeit und Zusammenarbeit an der Einsatzstelle sehr ruhig und geordnet ab.
Ein kleines Erfolgsmoment stellt auch das gerettete Hab und Gut in der Einliegerwohnung da. Die Möbel und dergleichen waren mit Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen worden, persönliche und unwiederbringliche Dokumente und Erinnerungsstücke sollten den Einsatz aber überstanden haben.

Informationen:

Personen: 12 (Oppenheim)

Dauer: 6 h

Klassifizierung: B2-Y

Brand
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