HLF 10/10 Vorführung durch die Firma Ziegler an der Hauptwache

19.09.2011, 17:00 Uhr

An diesem Montag hatte die Feuerwehr Oppenheim Besuch von der Firma Ziegler. Die Firma aus Giengen stellt Feuerwehrfahrzeuge her und hatte vor kurzem ein neues Vorführfahrzeug fertiggestellt. Das vorgeführte HLF 10/10 soll in Zukunft die Fahrzeuge vom Typ TLF16/25, wie unser Tanker, in Rheinland-Pfalz ersetzten. Um Auszuloten inwiefern ein Fahrzeug der Firma Ziegler dies kann, waren die Wehrleute an die Hauptwache gekommen.
Die Z-Cap ist eine Modulmannschaftskabine, welche an das Serienfahrerhaus angebaut wird und einen direkten Breitenübergang von Fahrerhaus über Kabine zum Aufbau erzeugt. Durch große Fensterflächen wird die Mannschaftskabine vom Licht durchflutet und sollte das Tageslicht einmal nicht mehr ausreichend sein ist im Himmel der Kabine eine große LED-Leuchtfläche, welche die Innenraumbeleuchtung übernimmt. Sollte dieses weiße Licht wiederum den Fahrer in der Nacht blenden, so können die Männer im Fond auf eine grüne „Gefechtsbeleuchtung“ umschaltet, welches für den Fahrer blendfrei ein weiteres Ausrüsten bei Licht ermöglicht. Auf ein weiteres Novum traf man dann auch in der Fahrerkabine. Mit dem Z-Bord können vom Fahrerplatz aus alle Sondersignalfunktionen, die Beleuchtung und Heckabsicherung gesteuert werden. Außerdem hat man über dieses Bord auch einen Überblick über geöffnete Türen und einen ausgefahrenen Lichtmast. Der Lichtmast selbst war das nächste Schmankerl des Vorführfahrzeugs. Mit sechs Xenon-Lampen ausgestattet, welche rein über die verstärkte Lichtmaschine des Fahrzeugs versorgt wurden, erzeugte der Mast eine beindruckende Ausleuchtung, selbst bei Tageslicht. Mit diesen Xenonlampen haben die Oppenheimer schon gute Erfahrungen an ihrer DLK gemacht. Die zwei Xenonscheinwerfer leuchten einen großen Bereich unterhalb des Leiterparks aus. Jeder Kenner kann sich da vorstellen was sechs von diesen Scheinwerfern zu leisten im Stande sind.
Der ALPAS-Aufbau selbst ist bei der Firma Ziegler bewährt und bot keine beeindruckenden Neuerungen. Die einzige erwähnenswerte Neuheit ist ein Klappsystem für die oben gelagerten B-Schläuche, was eine gute Idee darstellt aber für kleingewachsene Kameraden keine Besserung in sich birgt. Auf die Frage ob man einen größeren Tank mit einem Volumen von vielleicht 2000Litern verbauen könnte, bekamen die Wehrleute Ausflüchte und unsichere Gewichtsbilanzvorträge als Antwort. Wenig zufriedenstellend. Klar war aber dass wenigstens ein 1600Liter fassender Tank verbaut werden kann. Der Vorführer selbst trug einen 1300Liter Tank der dann einfach nach oben vergrößert werden würde. Was dies für die Fahrstabilität eines Allradfahrzeugs mit Singlebereifung bedeuten würde ist offen aber auch fragwürdig.
Der Ausbau des Gerätekoffers, das stand schnell fest, würde bei dem Oppenheimer Erstangreifer komplett anders aussehen. Das Vorführfahrzeug trug eine Tragkraftspritze, die ergonomisch und sehr durchdacht im tiefgezogenen Fach des Geräteraums Zwei verlastet war und auf der gegenüberliegenden Seite, im Geräteraum Eins, nahm ein hydraulischer Rüstsatz diesen Platz ein. Beide Aggregate werden auf dem Tanklöschfahrzeugersatz nicht benötigt und können eingespart werden. Sollte eine Tankvergrößerung möglich sein, so müssen sämtliche Innen gelagerten Gerätschaften nach Außen verlegt werden, was dann aber kein Platzproblem darstellen sollte. Knackpunkt ist hier eben nur das zulässige Gesamtgewicht und die technischen Umsetzungsmöglichkeiten der Firma aus Giengen.
Bei einer Probefahrt konnte das Mercedes Atego-Fahrgestell dann noch einmal beweisen aus welchem Holz es geschnitzt ist. In zügiger Fahrt ging es in die Oppenheimer Altstadt und die Oppenheimer ließen ihre Feuerwehr nicht im Stich. An einer üblichen Engstelle stand wieder einmal ein Fahrzeug im absoluten Halteverbot, welches umkurvt werden musste. Alltag für Oppenheimer Wehrleute, Nervenkitzel für den Zieglermann. Hinter dem Gautor folgte dann auch schon der nächste Aufreger. Die Durchfahrt in Richtung Dexheim war einfach aber das Drehen im engen Baustellenbereich, das anschließende Einfahren im stumpfen Winkel und
das notwenige Rangieren, trieb dem Schwabe kurzzeitig den Schweiß auf die Stirn. Den Sperrpfosten im Gautor sei dank!
Das HLF zeigte sich aber in jeder Sekunde als gut beherrschbar und übersichtlich.
Nachdem die Hauptwache wieder erreicht und noch einpaar weitere Fahrer den Wagen ausgetestet hatte, mussten sich die Zieglervertreter wieder verabschieden.

FAZIT: Ein optisch sehr ansprechendes Fahrzeug mit vielen guten Ideen und Umsetzungen. Die Vorführung selbst ließ einige wichtige Punkte jedoch ungeklärt, obgleich sich die Vorführer im Gegensatz zu früheren Vorführungen um einiges mehr ins Zeug gelegt hatten. Jetzt warten wir ab was die Zukunft bringt. Noch einpaar weitere Aufbauhersteller stehen mit ihren Vorführern in den Startlöchern.

Informationen:

Personen: 14 (Oppenheim)

Dauer: 2.5 h

Klassifizierung: FS

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