Marktplatzeinsturz ruft Nierstein, Schwabsburg und Oppenheim auf den Plan

05.04.2008, 17:00 Uhr

65 Feuerwehrleute eilten an diesem Tag zur Hilfe in die Oppenheimer Altstadt, als sie zu einem Einsturz auf dem Marktplatz alarmiert wurden. Ein LKW hatte sich, verbotenerweise, bis zum Marktplatz vorgearbeitet. Als es nicht mehr weiter ging, wollte der Fahrer auf dem Marktplatz drehen. Daraufhin stürzte die Fläche ein und der Laster landete ein Stockwerk tiefer im ehemaligen Löschwasserbassin. Die Elektrizität im Untergrund brach zusammen, der verunglückte LKW sorgte für eine starke Verrauchung und es drohten weitere Einstürze.
Als der ELW1 von Oppenheim eintraf ging der Einsatzleiter zur Erkundung vor. Vom Stadtbürgermeister bekam er die Auskunft, dass in den Gewölbekellern unter dem Rathaus eine Theateraufführung zur Zeit des Unglücks stattfand, außerdem sei eine Touristengruppe in den Kellern unterwegs. Es musste mit mindestens zehn Verletzten gerechnet werden.
Nachdem sich der Einsatzleiter ein Bild gemacht hatte, lief er auf die Krämerstraße und koordinierte die anrückenden Fahrzeug. Das Tanklöschfahrzeug sollte sich um die Menschrettung in den verrauchten Bereichen kümmern. Der Rüstwagen sollte den Rückzug für die eingesetzten Angriffstrupps sichern. Bei diesem Auftrag ging es hauptsächlich um das Abstützen der Gewölbekeller. Die Besatzung des LF2 sollte die Ausleuchtung des stockfinsteren Untergrunds vornehmen und anschließend selbst einige Angriffstrupps stellen. Die Besatzung des MTF und des MZF bauten das Schnelleinsatzzelt auf. Dieses Wurde dann von Feuerwehrsanitätern des LF8/6 direkt übernommen und die Verletztensichtung und –behandlung begonnen.
Die Besatzung des LF1 schickte, wie die ersten beiden Löschfahrzeuge, Angriffstrupps in die Katakomben.
An den Ausgängen der Kelleranlagen hatten drei Mädels und ein Bub’ ihre erste Feuerprobe. Während der Junge schon einen Monat in der Aktivenabteilung mitübt, wurden die drei Mädchen erst an diesem Tag eingekleidet. Die vier schlugen sich hervorragend und transportierten insgesamt zehn Verletzte zum SAN-Platz.
Kurz vor Ende der Übung verunglückte ein Pressluftatmerträger und musste von seinen Kameraden gerettet werden. Auch er landete schließlich im Sanitätszelt. Die fünf Sanitäter hatten zwischendurch noch Verstärkung durch zwei Mädchen der Nierstein Wehr bekommen, die sich erstklassisch um die psychosoziale Versorgung der Geschockten und Leichtverletzten kümmerten.
Nachdem alle Verletzten gerettet waren wurde die Übung beschlossen und alle Kräfte trafen sich, nach dem zusammen räumen der Ausrüstung im Hof des Rathauses. Nach einer kurzen Manöverbesprechung, zu kritisieren gab es nichts, konnten die Niersteiner Kameraden noch eine Untergrundführung mit dem Bergbauingenieur der Stadt Oppenheim machen.
In der Wache erwartete die Wehrleute im Anschluss Gegrilltes, welches die Alterskameraden und zwei Oppenheimer Wehrmänner vorbereitet hatte. An diesem Abend wurden 120 Steaks und keine geringere Zahl Würstchen vernichtet.

Fazit: Bei dieser Übung hat einmal mehr die Zusammenarbeit der Löschzüge Nierstein, Schwabsburg und Oppenheim wunderbar funktioniert. Alle gestellten Aufgaben wurden Hand in Hand professionell und umgehend erledigt. Die zahlreichen Youngsters konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und taten dies zur vollsten Zufriedenheit der Verantwortlichen. Was sich aber wieder bestätigte war, dass das Ausleuchten des Untergrunds, kaum mit den mitgeführten Beleuchtungseinheiten bewältigt werden kann. Einmal mehr wurde also klar, wie dringend der GW-Hochwasser mit seiner Beladung auch bei Einsätzen in der Altstadt benötigt wird.
Als Zusammenfassung des Tages kann man aber auf jeden Fall sagen, dass die Übung einfach super war und bestimmt jedem gefallen hat.

Informationen:

Personen: 75 (Oppenheim)

Dauer: 2.5 h

Klassifizierung: ÜB

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