An diesem Samstag fand zum ersten Mal in der Geschichte der Feuerwehr Oppenheim eine Notarztausbildung der Universitätsklinik Mainz in Oppenheim statt. Die angehenden Notärzte sollen bei den Feuerwehrkameraden einen Einblick in deren Arbeits- und Denkweise im Einsatzgeschehen bekommen. Aus diesem Grund wollten die Verantwortlichen Ausrichter des Praxistages möglichst jeden Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit vorgestellt wissen. Aus diesem Grund konnten die Oppenheimer Wehrmänner diese Ausbildung auch nicht alleine ausrichten, deshalb wurden die Kameraden aus Mommenheim frühestmöglich mit ins Boot geholt. Die Wehr aus dem Nordwesten der Verbandsgemeinde rückte mit ihrem LF16/12 an. Zusammen mit den Kameraden aus Nierstein die den Rüstwagen besetzten, übten und zeigten Sie den Notärzten wie eine technische Unfallhilfe im Detail abläuft. Jeder Fachdienst übernahm bei diesen Übungen seine originäre Aufgabe. Also versorgten die Notärzte die Verletzten während die Feuerwehrleute sich um den technischen Teil der Patientenrettung kümmerten. An dieser Übung nahm eine Ausbildungsgruppe an der Hauptwache teil. Die zwei weiteren Gruppen waren unterdessen zum Oppenheimer Abwasserwerk gefahren wo sie an zwei Positionen die Rettung über die DLK und eine Schachtrettung mit der Absturzsicherungsgruppe von Oppenheim übten. Die DLK-Übung sollten den Ärzten das Verständnis für das Vorgehen der Feuerwehr auch im Fall einer Unterstützung des Rettungsdienstes geben. Warum gehen die Wehrmänner auch bei einem Transport durch ein Fenster im oberen Stockwerk so vor, wie sie es tun. Nach der praktischen Rettungsübung von einem Faulturm, durften die Teilnehmer auch noch einmal die technischen Möglichkeiten der Drehleiter selbst erfahren.
Währenddessen retteten ihre Ärztekollegen einen verunfallten Arbeiter im Pumpwerk des Abwasserwerks. Die Wehrmänner sorgten für einen sicheren Zugangsweg über Steckleitern und bauten während der ärztlichen Versorgung des Verletzten ihrerseits die technische Rettung mit Hilfe der Wannentrage und des RollGliss-Rettungsgerätes auf.
Alle Kursteilnehmer absolvierten über den Tag hinweg jede der angebotenen Übungen. Am Morgen des selben Tages hatte sie schon einen Unterricht über Gefahrgutunfälle und das Vorgehen unter CSA mitgemacht. Die Chemikalienschutzanzüge hatten sie dann auch einmal anprobieren dürfen. Anschließend wurden ihre Nerven bei einer Sichtungsübung mit 13 Verletzten auf die Probe gestellt. Die Verletztendarsteller und RUD-Teams der Johanniter aus Dieburg ließen hier keine Zeit zum Verschnaufen auf kommen und verlangten den angehenden Notärzten jede vorhandene, mentale Stärke ab.
Zum Abschluss all dieser Übungen folgte eine Gesamtübung, bei der drei Notarztteams gleichzeitig zum Einsatz kamen und ein Einsatzszenario abarbeiten mussten, welches noch einmal Alles abverlangte. In der Hauptwache hatte es eine Explosion geben mehrere Verletzte und Eingeschlossene im Gebäude. Vor dem Gebäude war kurze Zeit später ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei beteiligten PKWs passiert. Die Ärzte mussten also die gesamte E-Stelle unter sich aufteilen um eine möglichst optimale Abdeckung der E-Stelle zu erreichen. Die Feuerwehrleute taten das gleiche und bildeten einen Abschnitt Unfall und einen Abschnitt Brand. An der Unfallstelle kümmerten sich wieder die Mommenheimer und Niersteiner Kameraden um die technische Hilfe. Die Oppenheimer gingen zur selben Zeit in das Gebäude zur Menschrettung über ein Treppenhaus und gleichzeitig über Steckleitern vor. Nach einer guten dreiviertel Stunde waren beide Einsatzabschnitt abgearbeitet und die Notarztschüler konnten diesen Tag bei der Feuerwehr beschließen.

Fazit: Eine tolle Übung für beide Seiten. Übungen und Ausbildungen dieser Art sensibilisieren die Hilfsdienste im Umgang miteinander und sorgen so für eine optimalere Versorgung von Patienten im Realfall. Abgesehen davon hat es auch allen Teilnehmern mit Sicherheit großen Spaß bereitet.