Rettungstag2008-2: Schwerer PKW-Unfall im neuen Krämereck

16.08.2008, 11:00 Uhr

Das "neue" Krämereck ist ein zweistufiges Neubaugebiet im Osten von Oppenheim. Während alle Bauplätze in der ersten Stufe schon bebaut und bewohnt sind, liegen in der zweiten Stufe etliche Bauplätze noch brach. Da die Erschließung dieser Bauplätze jedoch schon vollständig abgeschlossen ist, führen verschiedene Straße durch das Gebiet, gesäumt von teils leeren und teils bebauten Baugruben.
In eine solche Baugrube waren zwei Freunde, an diesem Morgen, mit ihrem Wagen gestürzt. Der Fahrer, ein Fahranfänger, hatte die Bremse mit dem Gas verwechselt und das Fahrzeug schoss über die Sackgasse hinaus in den Graben. So das Übungsszenario. Um dieses Bild des Einsatzes so reell wie möglich zu gestalten wurden zwei Kameraden, entsprechend des Unfallmechanismuses, mit Schädelverletzungen und Prellmarken geschminkt.
Die Alarmierung, so das Szenario weiter, erfolgte während eines Festes der FF Nierstein. In diesem Fall stellen wir den Brandschutz und die Unfallhilfe für die Verbandsgemeinde mit dem Nierstein Rüstwagen, inklusive einer Besatzung der FFN und unseren Fahrzeugen sicher. In diesem Fall stellte die Niersteiner Wehr nur den Fahrzeugführer des RWs.
Die Unfallzeugen, die auch den Notruf absetzten, waren nicht im Stande den genauen Ort des Geschehens zu benennen, also teilte der Einsatzleiter die anrückenden Fahrzeuge auf. Der Rüstwagen fuhr den alten Weg, von Norden kommend, in das Neubaugebiet, während das TLF über die neue B9-Zubringerauffahrt von Süden her anfuhr.
Das TLF war dann auch das erste Fahrzeug an der E-Stelle. Nach der Kontaktaufnahme durch den Einsatzleiter, wurde der Angriffstrupp zur Erstversorgung an das Fahrzeug geschickt. Mit dabei ein erfahrener Rettungsassistent. Dieser kletterte dann auch über den Kofferraum in den Wagen, als er gemerkt hatte, dass alle Türen verklemmt waren.
Bis der Rüstwagen eintraf stellte der Wassertrupp vom Tanklöschfahrzeug den Brandschutzsicher und sicherte die E-Stelle nach hinten ab. Die Besatzung des Rüstwagens übernahm dann die technische Befreiung der Verletzten. Bei der Rettung selbst wurden dann beide möglichen Rettungsabläufe praktiziert. Da der Fahrer Bewusstlos war, musste dieser schnellstmöglich aus dem Fahrzeug geholt werden. Die Bewusstlosgkeit stellte in diesem Fall die größere Gefahr für das Opfer da, deshalb wurden die Verletzungen am Rückgrad als zweitrangig eingestuft. Diese Rettung wird Crash-Rettung genannt. Der Beifahrer hingegen war während der gesamten Rettung bei Bewusstsein. Bei ihm wurde die Patientengerechte Rettung durchgeführt. Hierbei wird sich mehr Zeit gelassen und besonders auf Sekundärverletzungen, wie zum Beispiel an der Wirbelsäule, geachtet.
Während beim Fahrer das Abtrennen der Tür zur Rettung reichen musste, wurde für die Rettung des Beifahrers das gesamte Dach abgeschnitten und der Patient mit dem Rettungsbrett gerettet.

Fazit: Durch die hohen Temperaturen und die ungünstige Lage des Fahrzeugs, eine schwere und aufwendige Rettung. Die eingesetzten Trupps machten ihre Arbeit aber hervorragend, tauschten untereinander die Positionen, damit niemand nur an dem Schnellangriff saß und jeder einmal Schneiden bzw Spreizen konnte. Obwohl die Oppenheimer Wehrmänner nur im Ausnahmefall diese Aufgabe übernimmt, gingen die Einsatzkräfte sehr besonnen und professionell vor und legten ein super Übungsergebnis ab.

Informationen:

Personen: 10 (Oppenheim)

Dauer: 2 h

Klassifizierung: ÜB

zurück
Loading…