Rettungstag 2009 Teil 2: Scheunenbrand auf dem Viehweg

22.08.2009, 09:30 Uhr

In diesem Jahr fand wieder ein Übungstag der Oppenheimer Feuerwehr statt. Wie in jedem Jahr hatten sich die Ausrichter jede Menge Arbeit gemacht und vier Übungen im ganzen Stadtgebiet ausgerichtet. Dieser Übungstag, Rettungstag genannt, ist im Oppenheimer Ausbildungsjahr immer ein Highlight. Die Berichte von diesen Übungstagen, auf der Oppenheimer Feuerwehrhomepage, werden aber auch immer gerne von den Kameraden der Partnerwehren gelesen. Irgendwann kam dann die Anfrage von einer Wehr, ob man bei einem solchen Tag nicht auch einmal mitüben dürfe. Da alle Oppenheimer die Idee Klasse fanden wurden die Partnerwehren in diesem Jahr auch gleich eingeladen. Die Partnerwehren aus Härtlingen im Westerwald und dem Nordrhein-westfälischen Unna, sagten auch probt zu und erschienen mit knapp zwanzig Frauen und Männern und zwei Fahrzeugen.
Da die anwesenden Feuerwehrleute auch einmal die Ausrüstung und Taktik der anderen Wehren kennen lernen sollten, wurden die Teams gleich gemischt und neu auf die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge aufgeteilt. An den Einsatzstellen stiegen dann Fahrzeugbesatzungen aus zwei Bundesländern und drei verschiedenen Wehren aus.
Den Beginn des Übungstages bildete dann auch gleich eine eher Oppenheim typische Einsatzsituation. Auf einem Arbeitsschiff, in diesem Fall des Wasserschifffahrtsamtes, im Oppenheimer Hafen, kam es während Reparaturarbeiten zu einer Verpuffung. Ein Mann wurde ins Wasser geschleudert. Ein weiterer Mann im Inneren des Boots vermisst. Dass Feuer drohte auf die Kaianlage und das zweite Boot überzugreifen. Da das brennende Schiff sich aber von seiner Anlegestelle losgerissen hatte, konnte im ersten Moment kein direkter Löschangriff von Land aus vorgenommen werden. Das war auch dem Wehrführer von Oppenheim Thomas Schäfer klar, er beorderte sofort das Mehrzweckboot, welches auf einer Übungsfahrt auf dem Rhein unterwegs war, in den Hafen. Es sollte zuerst den Verletzten aus dem Wasser holen und dann versuchen das Schiff an den Anleger zu schieben. Da der im Wasser treibende Mann über keinerlei Gefühl in den Beinen klagte, mussten die Männer von einer Wirbelsäulenfraktur ausgehen. Da sie kein Spineboard mit an Bord hatten, entschlossen sie sich dazu einen Mann ins Wasser abzusetzen der den Verletzten sichern sollte. Mit den beiden Männern im Schlepp fuhr das Boot dann die Slipanlage an, wo schon Männer vom LF8/6 mit dem Wirbelsäulenbrett warteten und den Verletzten entgegen nahmen. Währenddessen nahmen die restlichen Kräfte mehrere Rohre vor und konnten nach kurzer Zeit auch den Brand eindämmen. Hierzu war das Altstadt-LF zur Wasserentnahme direkt an das Hafenbecken gefahren und versorgte von Hieraus die Drehleiter mit Löschwasser. Erschwerend kam hier für die Besatzungen der beiden Fahrzeuge hinzu, dass das Wasser im Hafen verhältnismäßig flach war und die Tragkraftspritze bis zu einer möglichen Arbeitsfläche herunter geschafft werden musste. Mit vereinten Kräften bekamen die Frauen und Männer aber auch die Aufgabe hin.
Den Wehrleuten, auf dem Anleger, kam ihrerseits Mutter Natur zur Hilfe. Durch eine günstige Strömung im Hafenbecken wurde der Bug des brennenden Schiffs an den Anleger gepresst. Die Gruppenführer TLF und der Einsatzleiter reagierten geistesgegenwärtig und schlugen ein Tau an dem Boot an. Jetzt konnten gleich zwei Atemschutztrupps in das Schiff vorgehen und den Vermissten suchen. Die beiden Männer vom TLF über das Mehrzweckboot und über den Anleger eine Frau und ein Mann vom Unnaraner LF10/6.
Die beiden Trupps bekamen es mit den typischen Problemen zu tun, die ein solches Arbeitsschiff mit sich bringt. In seinem Inneren ist alles extrem eng. Hinzu kommt die Verrauchung, diese konnte bei der Übung durch Blenden über den Atemschutzmasken dargestellt werden. Im Realfall käme dann auch noch die extreme Hitze belastend hinzu, was aber natürlich nicht simuliert werden konnte, da das Boot noch im vollen Arbeitsdienst steht. Während der ganzen Zeit war auch ein Mitarbeiter des Wasserschifffahrtsamtes auf dem Boot zugegen, der seine Freizeit für diese Feuerwehrübung opferte, um jeder Zeit eingreifen zu können, hätte dem Schiff ein Schaden gedroht. Soweit kam es aber nicht und so konnte auch dieser Mann sich einmal ganz aus der Nähe eine erfolgreiche Feuerwehrübung ansehen.
Nachdem alle Personen gerettet und noch ein abschließender Schaumangriff vorgenommen worden war, konnte die Übung erfolgreich beendet werden.
Nach einer kurzen Besprechung der Übung räumten die Teilnehmer die Ausrüstung wieder ein und die beiden Ausrichter eilten zur nächsten Übungsstelle.

Informationen:

Personen: 38 (Oppenheim)

Dauer: 2 h

Klassifizierung: ÜB

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