Rettungstag 2010: Gasexplosion in der Sonderschule

21.08.2010, 13:00 Uhr

Die dritte Übung des Tages fand in der Abrissstelle der ehemaligen Sonderschule, in der Paul-Wallot-Straße, statt.
Hier wurde eine Gasexplosion angenommen. Ein Gebäudeteil war in Brand geraten. Mehrere verletzte Bauarbeiter lagen im Hof oder wurden vermisst. Die Einsatzkräfte rückten mit dem gesamten Löschzug an. Der Gruppenführer des TLFs, Patrick aus Härtlingen, dirigierte sein Fahrzeug and er E-Stelle vorbei um der nachrückenden Drehleiter einen Aufstellungsplatz zu sichern. Die Gruppenführer um Einsatzleiter Kurt fanden ein kompliziertes Szenario vor. Ein tiefes Loch war in den Hof gebaggert worden. Dabei war offensichtlich eine Gasleitung verletzt und eine Explosion ausgelöst worden. Ein Arbeiter lag darinnen, von einem Moniereisen gepfählt. Rauch quoll aus dem Hauptgebäude, Feuerschein war zu sehen. Herrschte noch Explosionsgefahr? War irgendwo, vielleicht in der Grube, ein Gassee entstanden? Unter Atemschutz gingen zwei Kräfte in die Baugrube, zur Rettung der Person vor. Sie konnten keinen Gasaustritt feststellen. Der Mann war von dem Eisen in den Rücken getroffen worden und war nur bedingt am Boden festgesetzt, also retteten die beiden den Mann, ohne das Eisen zu entfernen. Ein weiterer Trupp wurde in den Innenangriff geschickt worden. Flammen schlugen den Männer entgegen. Da sich der Brand aber auf den hinteren Teil des Raumes beschränkte, sahen die Geräteträger von einem direkten Löschangriff ab und retteten zuerst die beiden Verletzten aus der Gefahrenzone. Erst dann nahmen sie den Kampf mit den Flammen auf. Nachdem auch der erste Trupp die Rettung des Mannes beendet hatte und zu dem Löschtrupp vorgestoßen waren, bekamen sie das Feuer in den Griff und konnten schnell Feuer unter Kontrolle melden.
Um ausschließen zu können, dass sich das Feuer in den Dachstuhl gefressen hatte, eröffnete die Drehleiterbesatzung die Dachhaut mit der Rettungssäge. Auch hier konnte kein Feuer festgestellt werden. Dieses Loch wurde dann noch als Abluftöffnung genutzt um den Brandraum Rauchfrei zu bekommen. Hierzu nahm die TLF-Besatzung noch einmal den Überdrucklüfter in Betrieb.
Anschließend konnte auch diese Übung als beendet angesehen werden.

Eine Übung wie diese, können die Feuerwehrleute selten abhalten. Ein Gebäude auf dessen Zustand, nach der Übung, man keinen gesteigerten Wert legen muss, ist etwas ganz besonderes. Der Einsatz des, vom Förderverein gesponserten, FIRE-Trainers in einem Gebäude oder das eröffnen der Dachhaut mittels Rettungssäge, war eine Möglichkeit, die man nur selten bekommt. An dieser Stelle möchte sich die Feuerwehr Oppenheim auch noch einmal bei den Eigentümern, der Wohnbaugenossenschaft Oppenheim bedanken, die uns das Objekt zur Verfügung stellte.

Informationen:

Personen: 45 (Oppenheim)

Dauer: 1.5 h

Klassifizierung: ÜB

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