„Unterstützung Rettungsdienst“. Dies war die zweite Übungsmeldung des Tages. An der Einsatzstelle angekommen, wurde die Feuerwehr durch einen Mitarbeiter des Rettungsdienstes Empfangen. Dieser Berichtete, dass ein Patient aus dem ersten Obergeschoss in Seitenlage nach unten befördert werden musste. Das Treppenhaus war hierfür zu eng. In Absprache mit dem DRK entschied man sich für die Methode des Leiterhebels. Ein Verfahren, welches nahezu nie zum Einsatz kommt, jedoch den Anforderungen entsprach. Wer nun dachte, es würde eine „schnelle Sache“, der hatte die Rechnung ohne die Übungsplaner gemacht. Denn als die Maßnahmen gerade angelaufen waren, stürmte eine panische, kaum zu beruhigende Dame aus einem angrenzenden Gebäudeteil und berichtete, dass ihr Freund beim Reifen wechseln unter einem Kleintransporter eingeklemmt wurde. Eine weitere Fahrzeugbesatzung wurde mit der Befreiung der Person beauftragt. Die schreiende Freundin des verunglückten verstand es unterdessen, gleich mehrere Einsatzkräfte an sich zu binden, um sie zu beruhigen. Unterdessen meldete sich noch eine weitere Dame vom Dach eines Nebengebäudes, die dort hinauf geklettert war, um einen Ball herunterzuholen. Nun saß sie dort oben fest und kam nicht mehr herunter. Bevor sie aus ihrer misslichen Lage befreit wurde, wurde eine Betreuerin abgestellt.
Zurück zu den beiden ersten Lagen: Während der Eingeklemmte mit Hebekissen befreit wurde, kam es bei dem Patienten im ersten Obergeschoss zu einer Zustandsverschlechterung. In der Folge wurde entschieden, die Rettung mit einer Schleifkorbtrage durchzuführen, die über eine Leiter nach unten befördert wurde.
Alles in allem wohl eine sehr fiktive Einsatzlage, die jedoch ihr Ziel genau erreichte, indem sie dem Einsatzleiter und den Gruppenführern ein hohes Maß an Stressresistenz und Konzentration abverlangte.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den DRK OV Nierstein-Oppenheim für die Unterstützung!