SAN-Tag 2010: Kopfverletzung

30.10.2010, 16:00 Uhr

Die zweite Übung an diesem San-Tag erwartete die Sanitäter direkt nach ihrer Rückkehr in die Hauptfeuerwache. Ein Kamerad war beim Abladen des MTW/P’s rückwärts von der Pritsche gefallen und schwer auf den Kopf gestürzt. Die Männer fanden den Verletzten ohne Bewusstsein vor. Er ließ sich jedoch noch erwecken. Bei der folgenden Diagnostik und dem dazugehörenden Bodycheck, ergab sich freie, und normale Beweglichkeit, sowie Gefühl in allen Extremitäten. Der Mann konnte zwar auf jede Frage orientiert antworten, hatte aber gleichzeitig eine retrograde Amnesie und konnte dem entsprechend keine Angaben zum Unfallhergang machen. Als die Sanitäter ihm gerade ein Stifneck zur Stabilisierung einer eventuellen Halswirbelsäulenverletzung anziehen wollten, trübte der Mann wieder ein. Nachdem die Männer ihn in die stabile Seitenlage gedreht hatten und die Versorgung gerade weiterführen wollten, klarte der Mann wieder unvermittelt auf. Bei der Puls- und Blutdruckkontrolle war ein erhöhter Blutdruck und ein deutlich spürbarer Druckpuls feststellbar. Die Männer versorgten den Mann weiter und bereiteten zu dem einen Zugang für den zuvor alarmierten Rettungsdienst vor. Kurz darauf trübte der Verletzte wieder ein. Das nächste Anzeichen für einen erhöhten Hirndruck zeigte sich eine Cheyne-Stokes-Atmung. Bei diesem pathologischen Atemmuster werden die Atemzüge immer tiefer, flachen dann wieder ab, bis sie für kurze Zeit ganz aussetzten um dann wieder von vorne anzufangen.
Kurz darauf traf der Rettungsdienst ein und die Sanitäter übergaben ihre erhobenen Werte und Beobachtungen.
In dieser Situation hat der mobile Rettungsdienst nur begrenzte Möglichkeiten. Der Patient muss schnellst möglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Sanitäter haben dem entsprechend richtig reagiert, Wirbelsäulenschädigungen bzw. eine Verschlimmerungen von vorbestehenden Verletzungen ausgeschlossen. Den Transport selbst muss dann aber ein Rettungswagen übernehmen.

Fazit: Eine sehr gelungene Übung, mit sehr routiniertem Vorgehen der Kräfte.

Informationen:

Personen: 9 (Oppenheim)

Dauer: 1 h

Klassifizierung: ÜB

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