Tiefgaragenbrand in der Gartenstraße

17.11.2007, 17:30 Uhr

"PKW-Brand in der Gartenstraße". So lautete das Alarmstichwort an diesem Samstagabend. Daraufhin rückten vier Leute im ELW zur E-Stelle aus. Ein klares Indiz für eine Monatsübung. Hinterher kam das Tanklöschfahrzeug. An der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße und Gartenstraße empfing die Kräfte schon eine starke Rauchentwicklung aus einer Einfahrt eines Mehrfamilienhauses. Der PKW-Brand fand eindeutig in der unterirdischgelegenen Garage des Hauses statt. Der Wehrführer und der stellvertretende Wehrführer, beide vom ELW, gingen auf Erkundung. Schnell war ein Zugang über ein, im Freien gelegenes, Treppenhaus gefunden. Der erste Angrifftrupp ging zur Menschenrettung und Erkundung in die verrauchte Kelleranlage vor und fand prompt einen Menschen. Ein Bild, dass sich nicht häufig einem Feuerwehrmann zeigt. Eine hochschwangere Frau saß auf den letzten Stufen zum Keller und schrie nach ihrem Mann. Die Beiden hatten das Feuer entdeckt. Der Mann war in die Tiefgarage gerannt um einem Autofahrer zu helfen. Die Frau hatten den Notruf abgesetzt, seit dem aber nichts mehr von ihrem Mann gehört. Nach diesem Bericht, während der Rettung, war klar, dass mindestens noch zwei Personen in der Garagenanlage waren. Da die Rauch- und Hitzebelastung immer weiter anstieg, sollte die Vornahme eines Schaumrohrs und das Vorgehen eines weiteren Trupps, mit dem Überdrucklüfter im Rücken und dem Feuer vor sich geschehen. Kräfte auf der Straße vor dem Gebäude schafften ihrerseits eine Abluftöffnung an der Gebäudefront. Im Keller fanden die beiden Trupps die Vermissten und retteten sie. Eine Person war reanimationspflichtig, als sie auf dem Behelfsverbandsplatz ankam.
Sanitäter wurden aus den verschiedenen Trupps zusammen gezogen. Drei Verletzte galten es zu versorgen. Zu viel Aufregung für die Hochschwangere. Noch während die Reanimation des Leblosen vorbereitet wurde, setzten bei ihr Presswehen ein. Die Fruchtblase war schon bei der Rettung abgegangen. Es galt sich aufzuteilen. Ein Sanitäter kümmerte sich, mit zwei Feuerwehrleuten um die Reanimation. Ein Anderer unterstützte, mit einem Kameraden zusammen, die werdende Mutter bei der Geburt. Ein freudiges Erlebnis! In Mitten von fast zehn Feuerwehrleuten kam ein kleines Mädchen auf die Welt. Ein trauriges Erlebnis folgte aber auf den Fuß. Während die Feuerwehrleute im Keller noch die Brandbekämpfung vornahmen und die Reste des abgebrannten Wagens ablöschten, kontrollierte ein Mann im Erdgeschoss einen Aufzug, um den sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand gekümmert hatte. Eine leblose Person kam zum Vorschein. Da der Aufzug keine Feuerwehrschaltung hat, die bei einem Feueralarm die Kabine direkt zum Erdgeschoss gefahren, sie geöffnet und anschließend die Steuerung verriegelt hätte, war die Person im Inneren gefangen und verstarb trotz Reanimationsversuch, noch an der E-Stelle.
Aufgrund dieser Tatsache waren die Kameraden trotz der Rettung von drei Personen und der Geburt, unzufrieden mit dem Gesamtergebnis der Übung. An den Aufzug hatte wirklich niemand gedacht.

Die Übung selbst, war in ihrer Einfachheit genial. Aus einem vermeintlich kleinen Problem, entwickelte sich fast eine Katastrophe. Gerade die Tatsache, dass der PKW-Brand in einer Tiefgarage war, erschwerte die Lage gravierend. Im Realfall müssten die Rettungsmannschaften der Hitze entgegensteigen. Die Stahlbetonkonstruktion würde sich wie ein Backofen verhalten, dessen Abluftöffnung das Treppenhaus wäre. Außerdem weis man nie wie groß die Garagenanlage wirklich ist. Bei einem Ernstfall unter diesen Bedingungen wäre mit Sicherheit ein Wärmebildkameraeinsatz von Nöten. Da Diese aber auf der Drehleiter verlastet ist, konnte nicht auf sie zurückgegriffen werden.

Informationen:

Personen: 25 (Oppenheim)

Dauer: 2.5 h

Klassifizierung: ÜB

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